Ich versuche mal, wieder ein wenig in die Gegenwart zu kommen. Die ollen Kamellen (und meist damals schon B-Movies) in allen Ehren, aber wer sich diesem neumodischen Mist mit Namen "Streaming" nicht ganz verschließen mag, findet so einige verdammt gute Perlen an Filmen und Serien.
Vor einiger Zeit bin ich auf Kevin Kostners "Yellowstone" gestoßen, die derzeit erfolgreichste Serie im Bereich Drama & Neowestern. Also guckte ich als Unlimited-Wombat die ersten 3 Staffeln, die übrigen wurden mir leider erst einmal verwehrt, weil bei Paramount+ im Stream. Aber dann kam der sog. "Prime-Day" und ich bekam Paramount+ für 1 Jahr als App im Prime-Video-Store für den halben Preis. Und bei 3,99€ im Monat sagt man da nicht nein.
Wie auch immer, ich konnte "Yellowstone" bis zum derzeit noch fehlenden 2. Teil der 5. und letzten Staffel gucken, aber dazu demnächst mehr.
Zuerst zu einen Prequel namens "1883"
Vorab: die mit Abstand beste Neowestern-Serie, die ich in den letzten ca. 10 Jahren sehen durfte.
Worum gehts? Ein Siedlertreck auf dem Oregon Trail durch die Great Plains. Mittendrin die Familie Dutton, Treckboss Shea Brennan und ein zusammengewürfelter Haufen von europäischen Aussiedlern ohne Plan und Ahnung.
Bereits nach den ersten beiden Folgen ahnt man: die kommen nicht an. Und genau das bewahrheitet sich recht knallhart, teils grausam und (für mein Empfinden) sogar recht authentisch. Comancheros, die ganze Familien kurzerhand wegen ein paar Pferden und Vorräten abmurksen. Überfälle en masse, insbesondere auch durch die letzten frei umherstreifenden "Indianer".
Die Schauspieler sind wirklich gut, bis in die Nebenrollen glänzend besetzt. Tim McGraw, eigentlich einer der "Big 5" im Country-Biz, Faith Hill (auch im Country-Biz sehr erfolgreich) und die blutjunge Isabel May sind einfach nur sehr sehr gut. Aber einer ragt da noch ein wenig heraus: Charakterkopf Sam Elliott als Treckboss ist einfach grandios.
Im Laufe der Folgen wird der Siedlertreck immer weiter dezimiert, ein Unglück folgt dem nächsten, Streit untereinander, Indianer, Banditen und ein ausgewachsener Tornado mischt auch noch mit.
Und in der letzten Folge wird es sehr dramatisch. Duttons Tochter (Isabel May) wird bei einem Indianerüberfall durch einen Pfeil getroffen, im Laufe der Folge wird klar, daß der Pfeil die Leber durchbohrt hat und sie in den nächsten Tagen sterben wird. Als Zuschauer denkt man: kann doch gar nicht sein. Aber die gesamte Serie ist durch und durch ohne das berühmte Happy End angelegt. Und als wäre das noch nicht genug, darf Sam Elliott als Boss Shea Brennan noch einen draufsetzen: vor Jahren starben seine Frau und seine Tochter an Pocken, er zündete sein Haus an und verschwand mit der Asche seiner Frau, die er die ganze Zeit über mit sich führte. Er hatte nämlich seiner Frau versprochen, ihr irgendwann das Meer zu zeigen. Als einziger in Oregon angekommen, saß er am Strand, sprach mit seiner Frau und setzte sich dann den Revolver an den Kopf. Herrgott nochmal, welch ein Ende.
Für solche Serien lohnt es sich mehr als genug, ein paar €uronen im Monat hinzublättern. Meine Wertung:
, wenn ich könnte, würde ich noch einen draufsetzen.