Re: Mai 2023
Verfasst: Mo 1. Mai 2023, 22:42
Jetzt könnte ich mich glatt wiederholen.
Jetzt könnte ich mich glatt wiederholen.
ja schon, aber erst nach langer zeit. sehr bald kamen dann auch tasavallan presidentti dran, also das jahr verbrachte ich grossteils im liegen.nixe hat geschrieben: ↑Mo 1. Mai 2023, 20:55& wieder hoch gekommen?Waldi von Düülingen hat geschrieben: ↑Mo 1. Mai 2023, 20:46und das nächste ITALO-MEISTERWERK!
ich hatte damals (2010 war das) debüt und dieses zeitgleich erworben, die musik haute mich richtig heftig um.
Klar, die Magie der Ersten ist unantastbar!Louder Than Hell hat geschrieben: ↑Mo 1. Mai 2023, 22:52So ist es und so wird es immer bleiben. Das war übrigens meine erste Platte von ihnen .....
In Hamburg-Wandsbek gab es in Höhe der U-Bahnstation Wartenau den ersten Govi Laden in Hamburg. Das muss so um 1972 gewesen sein. Das Reizvolle daran war, dass sie massiv den bisher geltenden Mindestpreis von 22 DM unterschritten und ihre LP's in der Regel für 13,80 DM abgaben. Die Ten Years After Platte "Sssssh" war übrigens meine erste LP, die ich dort kaufte. Selbstredend folgten weitere Einkäufe ...Andie Arbeit hat geschrieben: ↑Mo 1. Mai 2023, 18:38
German Rock Scene
Von 1973 bis 1980 erschienen im GOVI Verlag sechs LPs „German Rock Scene“. Bevor ich auf die LPs dieser kleinen Serie eingehe, sind ein paar Worte zum Govi-Verlag erforderlich. Dieser Verlag, dieses Label wurde 1971 durch Frank-Michael Wiegand gegründet. Parallel eröffnete Wiegand in der Bundesrepublik die Einzelhandelskette Govi in der Platten des Labels vertrieben wurden. Govi-Schallplatten hatte es sich auf die Fahne geschrieben, sich auf progressive Musik zu konzentrieren und diese zu sehr günstigen Preisen auf den Markt zu bringen. Neben den Vertrieb über die einzelnen Govi-Läden stieg Wiegand in den Versandhandel ein, um die Govi-LPs an alle Orte unserer Republik bringen zu können.
In den 70er Jahren ließ ich mir, aufgrund meines bescheidenen finanziellen Backgrounds, Platten nicht zusenden sondern stöberte in den Läden. Dies gehörte zur Geldausgabe zwingend dazu. So war der gelegentliche Ausflug nach Münster und ein Besuch im dortigen Plattenladen stets ein Highlight.
German Rock Scene ist eine Serie, deren Cover von Vol. 1 bis 5 stets unverändert blieb, eine psychedelisch abgebildete Rockband bei Verrichtung ihrer Bühnenarbeit aus der Backstage-Betrachtung. Das Cover von Vol. 6 will eigentlich nicht so richtig zu den vorangegangenen Veröffentlichungen passen, nämlich schlicht blau, ein blauer Himmel. Passt aber insoweit wieder, da der Govi-Verlag, mittlerweile von WEA übernommen, diese LP in Zusammenarbeit mit dem Label Sky veröffentlichte.
Da es wenig Infos über diese Serie gibt, ging ich lange Zeit davon aus, dass die Serie nur aus fünf LPs bestand, von denen ich vier Vinylscheiben besaß.
Bereits auf der 1973 erschienenen LP versammelte sich die Creme de la creme der deutschen Progrock Scene. Heute würde man wohl von Krautrock sprechen, allerdings weiß ich nicht genau, wann sich dieser Begriff sich etabliert hat, über das wie später noch ein Satz. Zu dieser Creme de la creme der ersten LP zählten Neu, Novalis, Embryo, Lava, Jane und natürlich auch Manni Neumeiers Guru Guru.
Vol. 2 macht dort, wo Vol. 1 aufhörte, nahtlos weiter. Erneut sind Embryo mit dabei. Darüber hinaus enthält diese LP Beiträge u.a. von Brithcontrol, Ramses und Kin Ping Meh. Später präsentierte Govi auf Vol. 4 auch noch Udo Lindenberg, Ulla Meinecke, Jutta Weinhold und Amon Düül II.
Damals wie heute ist diese experimentelle Rockmusik der späten 60er Jahre, die sich in den 70er Jahren zum psychedelischen, avantgardistischen Rock entwickelte und heute unter der Bezeichnung (ich erwähnte es) Krautrock firmiert, nicht meine favorisierte Musik.
Will man aber die Musik der deutschen Rockszene begreifen, die sich aus den (teilweise radikalen) Studentenprotesten von 1968 entwickelte, als die Jugend darum bemüht war, gegen das Erbe des Zweiten Weltkriegs zu rebellieren, kommt man um eine Auseinandersetzung mit dieser Musik nicht umhin.
Hier stellt sich für mich die Frage, warum ein Mann wie Wiegand sich dieser Musik angenommen hatte, denn in die Szene passte er so richtig nicht hinein oder seine Entwicklung lief später in eine andere Richtung. Wiegand gehörte nämlich der Hamburger Bürgerschaft an und war von 1987 bis 1991 Vorsitzender seiner Fraktion und dies war die FDP. 1997 war er Spitzenkandidat seiner Partei und legte seine Ämter nach dem furiosen Ergebnis von 3,5 % nieder.
Abschließend noch ein Satz zum mehrfach erwähnte Begriff „Krautrock“, dieser wurde von britischen Musikjournalisten als humorvoller Überbegriff der vielfältigen deutschen Musikszene etabliert Wie war das noch gleich mit „made in Germany“...
Von der "Same" hättest du auch das Stück "Here Comes The Day" einstellen können, welches mir ebenfalls bestens gefällt. Nach meiner persönlichen Einschätzung sind die ersten vier Platten allesamt hörenswert, weil sie jeweils individuell strukturiert sind. Alles was danach kam, sollte man besser die Finger von lassen.Zarthus hat geschrieben: ↑Mo 1. Mai 2023, 18:46
Hier steht das Selbstbetitelte von 1971 und ich finde es sehr gut. Klar ist die Musik anders als auf dem Debüt und auf Snafu, dennoch wird hier 1a Musik geboten.
Anspielttipp: Crazy Daisy
"New Leaf", auch von 1971 habe ich mir auch gekauft, bislang aber ist die Scheibe noch nicht auf meinem Teller gelandet. Dazu sollte ich erwähnen, dass ich einige LP`s hier stehen habe, die auf ihre Premiere warten.
Ich würde zu gerne mal wissen, ob das ein Bootleg war, was ich da mal hatte. Das Cover war dasselbe, aber die Soundqualität war total unterirdisch. Ich habe später nie mehr in neuere Versionen rein gehört. Gibt's da inzwischen anhörbare Wiederveröffentlichungen ?
Moglich, das es ein Conterfei war? War die TitelListe identisch?Beatnik hat geschrieben: ↑Mo 1. Mai 2023, 23:17Ich würde zu gerne mal wissen, ob das ein Bootleg war, was ich da mal hatte. Das Cover war dasselbe, aber die Soundqualität war total unterirdisch. Ich habe später nie mehr in neuere Versionen rein gehört. Gibt's da inzwischen anhörbare Wiederveröffentlichungen ?
Das war weder ein Bootleg, noch ein Counterfeit, sondern eine offizielle Ausgabe. Allerdings sind die Aufnahmen roh und durchaus authentisch. In dieser Form habe ich sie 1973 live erlebt. Es gibt mittlerweile eine überarbeitete Version, sie wird aber deinen Hifi Wünschen nicht entsprechen. Ich hingegen finde das Album großartig.Beatnik hat geschrieben: ↑Mo 1. Mai 2023, 23:17Ich würde zu gerne mal wissen, ob das ein Bootleg war, was ich da mal hatte. Das Cover war dasselbe, aber die Soundqualität war total unterirdisch. Ich habe später nie mehr in neuere Versionen rein gehört. Gibt's da inzwischen anhörbare Wiederveröffentlichungen ?
Mit Tim Buckley eröffnet einem eine neue Welt, so einzigartig war er in meinen Augen.
Danke Dir, dann lass ich das lieberLouder Than Hell hat geschrieben: ↑Mo 1. Mai 2023, 23:36Das war weder ein Bootleg, noch ein Counterfeit, sondern eine offizielle Ausgabe. Allerdings sind die Aufnahmen roh und durchaus authentisch. In dieser Form habe ich sie 1973 live erlebt. Es gibt mittlerweile eine überarbeitete Version, sie wird aber deinen Hifi Wünschen nicht entsprechen. Ich hingegen finde das Album großartig.Beatnik hat geschrieben: ↑Mo 1. Mai 2023, 23:17Ich würde zu gerne mal wissen, ob das ein Bootleg war, was ich da mal hatte. Das Cover war dasselbe, aber die Soundqualität war total unterirdisch. Ich habe später nie mehr in neuere Versionen rein gehört. Gibt's da inzwischen anhörbare Wiederveröffentlichungen ?
Sehr schön geschrieben ❤ Und ich finde das Album auch nachwievor klasse.Andie Arbeit hat geschrieben: ↑Di 2. Mai 2023, 03:53Die Ursprünge der Funkband „War“ gehen zurück ins Jahr 1962. Die vorwiegend als Live-Formation auftretende Band wurde 1968 durch den Produzenten Jerry Goldstein mit dem 1941 geborenen Sänger Eric Burdon zusammen gebracht, der seinerseits auf der Suche war, sich nach seiner Zusammenarbeit mit „The Animals“ neu orientieren wollte und orientierte.Faltenrock hat geschrieben: ↑Mo 1. Mai 2023, 21:50 Ein Album ohne Verfallsdatum...
und fehlen darf auf keinen Fall..
Die Zusammenarbeit führte dazu, dass im März 1970 das Album „Eric Burdon declares War“ veröffentlicht wurde.
Ich war zu dieser Zeit 16 Jahre, besuchte die Realschule und hatte ganz andere musikalische Interessen.Ich kaufte damals meine LPs in einem kleinen Elektrogeschäft. In der Verkaufskiste fand ich diese Eric Burdon LP und (offen gesagt), es war für mich ein richtiger Fehlkauf. Ich liebte damals richtig knackigen Hardrock. Mit Funk, Blues und Soul, dies sind nun mal die Elemente dieser LP konnte ich nichts anfangen.
Umtausch ging natürlich nicht, nachdem die LP schon einmal auf dem Plattenteller gelegen hatte und eine Einstufung als „Fehlkauf“ war irgendwie auch nicht drin, denn dafür war mein Taschengeld einfach zu knapp bemessen. So gab es nur die Möglichkeit, dass ich mich mit dieser Musik auseinander setzte. Die Platte lief einige Male und irgendwie fand ich Gefallen an dem Dargebotenen. Dieser Gesang von Eric Burdon, verbunden mit dem rhythmischen Background packte mich immer mehr. Allein Tobacco Road, wie Burdon hier mit seiner Stimme spielt, führte bei mir zu dem ein oder anderen Gänsehautschauer. Dass es sich bei diesem Song um eine bluesgeschwängerte Coverversion eines Folk-Klassikers handelte, war mir damals natürlich nicht klar. Wie gesagt, ich hatte weder etwas mit Blues, noch mit Folk am Hut, des musste krachen. Es war einfach die Stimme, es waren die rhythmischen Wechsel. Allerdings hatte es für mich aber zunächst absolut die zweite LP-Seite in sich, was dort kam, war für mich schon damals faszinierend, insbesondere der Sprechgesang von „Spill The Wine“. Dieser Sprechgesang, dieses akzentuiert eingesetzte Flötenspiel und wieder dieser drunter gelegte überragende Rhythmus. „Spill the Wine“ hatte mich gepackt und ehrlich, an diesem Song habe ich mich bis heute nicht satt gehört. Doch „...declares War“ ist nicht nur „Spill thee Wine“, was unmittelbar danach kommt „Blues for Memphis Slim“, insbesondere mit dem überragenden „Mother Earth“ ist genial. Insgesamt ist das Stück ein dahin plätschernder Blues, der aber immer wieder überraschende Akzente setzt, mal ist es das sparsam eingesetzte Schlagwerk, mal sind es die gedämpften Bläser und mal das wirklich klasse eingesetzte Mundharmonikaspiel und über allem lagert die von Burdon gezählte Geschichte über Moral und Tod. Nach diesem facettenreichen Song klingt die LP mit „You´re no Stranger“ gekonnt aus.
Floh De Cologne sind für mich fast so etwas wie ein Unikat. Bei kaum einer anderen Band gehen für mich Texte und Musik so weit auseinander, oder vielleicht verständlicher formuliert: Solche Musik und dann solche Texte hörte ich damals zum ersten Mal und auch danach nicht wieder.Andie Arbeit hat geschrieben: ↑Di 2. Mai 2023, 03:48Der Nachfolger "Lucky Streik" lag gerade bei mir mal wieder auf dem Plattenteller. Mittlerweile eigentlich politisch höchst unkorrekt, doch warum immer korrekt. Ich liebe diesen alten Löwenthaler-Song: Die Milch wird sauer, das Bier wird schal, im Fernseh spricht der Löwenthal. Da gäbe es noch so viel nachzuschieben: Schmetterlinge, Peter Paul und Barmbek, Dieter Süverkrüp und und und, doch im Moment ist gerade mal La Düsseldorf dran...