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Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Verfasst: Di 16. Mai 2023, 17:38
von Louder Than Hell
Music Emporium "Same" -1969-

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Die im sonnigen L.A. gegründete Band gab es nur im Zeitfenster von 67 - 69 und hatte sich ebenfalls der Psychdelic verschrieben. Im Gegensatz zu anderen Gruppen ihrer Zeit verfügten fast alle Bandmitglieder über eine Klassische Musikausbildung, was sich auch in der Qualität ihrer Musik niederschlug. Und noch eine Besonderheit gab es in der Band, am Schlagzeug agierte eine Frau. Im Jahre 1969 nahmen sie auf dem Kleinstlabel Sentinel ihr einziges Album auf, das in einer Größenordnung von nur 300 Stück gepresst wurde. Entsprechend hoch sind somit die Preise für ein Orginal, wenn man es denn überhaupt findet. Der weiblich/ männliche Leadgesang erinnert bisweilen an Jefferson Airplane, ohne diese zu kopieren. Auch ein Hauch HP Lovecraft schimmert bisweilen durch. Ansonsten wird die Musik durch das markige, aber auch bisweilen virtuose Keyboardspiel geprägt, natürlich hinterlässt auch die Fuzzgitarre ihre Spuren. Die Musikstücke sind überwiegend im Midtempo gehalten, haben aber auch zum Teil eine verträumte bis ruhige Note. Ihre Auftrittsmöglichkeiten beschränkten sich ausschließlich auf kleine Clubs und Highschools. Ehe es richtig losgehen konnte, wurde der Macher und Leader der Band Bill Cosby zum Militär einberufen, denn bekanntlich tobte noch immer der Vietnam Krieg. Damit war auch das Ende dieser talentierten Band besiegelt.






Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Verfasst: Sa 20. Mai 2023, 17:35
von Louder Than Hell
The Corporation „Same“ -1969-

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Die Bandgründung erfolgte bereits im Jahre 1968, als sich die Gebrüder Kondos mit den Mitgliedern der Gruppe Eastern Mean Time zusammenschlossen, um etwas Neues unter den Namen The Corporation zu starten. Ausgangspunkt war hier ihr Heimatort Wisconsin in Milwaukee.

Die Gruppe bestand aus John K. (Guitar; Keyboard, Flute), Nick K. (Drums), G.J. Smith (Leadguitar), D.V. Pell (Vocals) und P. McCarthy (Keyboard).
Ihre Musik war psychedelisch ausgerichtet und wegen einer gewissen Räudigkeit auch den klassischen Undergroundbands seiner Zeit zuzuordnen. Neben den bemerkenswerten Gruppengesang stachen auch das Querflöten- und Keyboardspiel hervor, die häufig die einzelnen Tracks dominierten bzw. eingewoben waren.

Durch ihre Umtriebigkeit in der örtlichen Szene wurde das große Label Capitol auf diese engagierte Truppe aufmerksam und stattete sie mit einem Vertrag über ein Album aus, das noch im Jahre 1969 aufgenommen wurde. Immerhin erschien im selbigen Jahr auf Capitol das bahnbrechende Livealbum „Happy Trails“ von Quicksilver Messenger Service. Da lag die Vermutung auf der Hand, ob die Corporation einen ähnlich erfolgreichen Weg hätten gehen können.

Der Opener „I Want To Get Out Of My Grave“ startet schwungvoll mit Drumschlägen, wechselnden Chorgesängen und immer wiederkehrenden Fuzzgitarrenspuren. Tempiwechsel und die Hammond bereitet einen alles zusammenhaltenden Teppich aus. Das ist Underground Musik pur, wie er in seiner Reinheit kaum zu überbieten ist.

Aus einem ähnlichen Holz ist der Folgesong „Ring That Bell“ geschnitzt. Die Querflöte ist das einleitende Element, während anschließend ein rockiger Groove das Tempo bestimmt und immer wieder Refraingesänge das Stück ausschmücken. Aber auch das kurze schneidende Gitarrensolo weiß weitere Akzente zu setzen.

Während „Smile“ auf ähnlichen Pfaden wandelt, ist das Stück „Highway ein bluesiger Boogie mit garantierten Wohlfühlcharakter, wo auch die Harp ihren gebührenden Raum findet. So einfach das Stück scheinbar rüberkommt, so überzeugend ist hier die musikalische Umsetzung.

„Drifting“ bewegt sich im ruhigen Fahrwasser und wird eindeutig von dem Hammondspiel bestimmt, das eine ungeheure räumliche Nähe entfaltet. Auch hier kommt gegen Ende des Stücks noch einmal die Querflöte für kurze Zeit zum Einsatz.

Die annähernd 20 minütige Coverversion „India“ von John Coltrane schließt das Album ab und kann als Sternstunde der Psychdelic beschrieben werden und gerne mit anderen Genrehighlights konkurrieren.

Gerade das eingangs vorherrschende ruhige Tempo wird durch das Fuzzspiel dominiert und dieser schleichende Prozess findet seine Fortsetzung, als die Hammond und auch das Querflötenspiel ins Geschehen eingreifen und eigene Fixpunkte setzen. Durch den nunmehr einsetzenden Bass wird dem Stück eine leicht jazzige Note vermittelt, verstärkt wird dieser Umstand durch die Drums und die forsch agierende Hammond. Alles läuft zu einem Schmelztiegel zusammen und das eruptive Zusammenspiel findet seinen Höhepunkt. Erst danach wird das Tempo gemächlich gedrosselt und man kehrt zum Eingangsmodus zurück. Den Abschluss bilden freie Spielweisen ehe noch einmal der Chorgesang eingeblendet wird. Sicherlich gagmäßig werden die Worte „Thank You John“ zum Ende eingeblendet.

Auch heute noch genießt dieses Album bei seinen Fans großes Ansehen und hat nichts von seiner Strahlkraft verloren. Auch wenn der Karriereweg von QMS ein anderer gewesen sein mag, das Album von The Coporation hat nichts, aber auch gar nichts von seiner Faszination verloren.
1970 erfolgten noch zwei weitere Alben „Get On Our Swing“ und „Hassels in My Mind“, die aber auf dem Kleinstlabel Age Of Aquarius erschienen, aber auch nicht den weiteren Karrieregang ankurbeln konnten. Ende 1970 wurde dann das Kapitel „The Coporation“ wegen Erfolglosigkeit geschlossen.







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Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Verfasst: So 21. Mai 2023, 09:30
von Louder Than Hell
Colonel Bagshot "Oh ! What A Lovely War" -1971-

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Das Schicksal dieser 1970 in Liverpool gegründeten Band könnte man auch mit dem Merkmal "Pleiten, Pech und Pannen" verknüpfen. Obwohl sie damals auf zahlreichen Tourneen den Eröffnungspart prominenter Bands übernahmen, wurde das im Jahre 1971 aufgenommene Album fernab ihrer Heimat lediglich in den USA veröffentlicht. Und so kam es, wie es kommen musste, die Band war alsbald in England in Vergessenheit geraten, was auch das Ende von Colonel Bagshot bedeutete. Durch das Counterfeitlabel "Flawed Gems" wurde die Einspielung 2012 wieder in das Gedächtnis interessierter Fans gerufen.

Die Musik der Band verfügte über einen Psychtouch britischer Färbung, der sich erheblich von den amerikanischen Vorbildern unterscheidet. Denn hier waren durchaus poptypische Elemente in den Musikstücken eingewoben worden, die den Musikstücken einen anderen Reiz verliehen. Sehr berührend sind auch die Vocals auf dem Song "Six Day War", die diesen geschichtsträchtigen Vorfall kaum eindringlicher hätten beschreiben können.






Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Verfasst: Di 23. Mai 2023, 17:06
von Louder Than Hell
6 Feet Under "In Retrospect" -1969-70-

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Die Gründung der in New Jersey beheimateten Band erfolgte bereits im Jahre 1966. Der "Summer Of Love" war sicherlich auch hier der Vorbote für diese Zusammenkunft gewesen, also eine Gruppe, wie sie in dieser Zeit weltweit zu Tausenden aus dem Boden schossen. Auch sie folgten dem aufkeimenden Geist der Psychedelic und hatten sicherlich Bands wie die Doors, Jefferson Airplane und auch Iron Butterfly als Vorbilder. Das Quintett verfügte in Jerry Dobb (Keyboard), Nanette Delaune (Gesang) und Scott Julian (Gitarre) über ausgezeichnete Einzelkönner in ihrer Band, die in ihren Musikstücken einen lodernen Kessel von Fuzzattacken und Hammondeinschüben zum Glühen bringen konnten. Und über alles thronte die Stimme von Nanette. In ihrer Schaffenszeit waren Highschoolauftritte die einzige Plattform für Liveauftritte. Sogar zwei Singles konnten auf den Weg gebracht werden, die aber keine nennenswerten Chartplatzierungen erlangten. Und im Jahre 1970 war die Party bereits gelaufen. Nichtsdestotrotz verfügt die mir vorliegenden Compilation über insgesamt 19 Stücke, die seinerzeit nicht veröffentlicht wurden. Wer in die Musik von wuchtiger Psychdelic mal eintauchen möchte, wird von der Band 6 Feet Under bestens bedient. Keiner der Musiker ist später in irgendeiner Form noch in Erscheinung getreten, sondern man wandte sich bürgerlichen Berufen zu. Nur der Schlagzeuger Tico Torres, der von der Plattenfirma "Scepter Records" als zu schwach eingestuft und folglich ausgetauscht wurde, gelangte später in der Band von Bon Jovi zu Weltruhm.





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Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Verfasst: Sa 27. Mai 2023, 23:10
von BRAIN
Os Mutantes - s/t (1968)

Mit dem Opener "Panis et circenses" wird dieses Album perfekt eröffnet.
Als ob man ein exzentrisches Theater betreten würde und genau das liefert der Rest des Albums.
Es ist eine musikalische und lyrische Parade durch die brasilianische Kultur.
Ungewöhnliche Instrumente und jede Menge individuelle Ideen.
All das wird durch das spezielle Gitarren-Timbre von Sérgio Dias ergänzt, das wie ein Zahnrad in eine gut polierte Maschine passt.
Eins der besten brasilianischen Rockalben und einer meiner Psych-Favoriten.

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Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Verfasst: Sa 27. Mai 2023, 23:22
von Louder Than Hell
BRAIN hat geschrieben: Sa 27. Mai 2023, 23:10 Os Mutantes - s/t (1968)

Mit dem Opener "Panis et circenses" wird dieses Album perfekt eröffnet.
Als ob man ein exzentrisches Theater betreten würde und genau das liefert der Rest des Albums.
Es ist eine musikalische und lyrische Parade durch die brasilianische Kultur.
Ungewöhnliche Instrumente und jede Menge individuelle Ideen.
All das wird durch das spezielle Gitarren-Timbre von Sérgio Dias ergänzt, das wie ein Zahnrad in eine gut polierte Maschine passt.
Eins der besten brasilianischen Rockalben und einer meiner Psych-Favoriten.

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Da hast du etwas Feines ausgegraben. Das Interessante an dieser Band ist ihre Wandlungsfähigkeit, die von Psych über Rock bis hin zu zappaesken Klängen reicht. Für mich sind die Brasilianer eine der besten und zugleich vielseitigsten Bands aus Südamerika.

Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Verfasst: Sa 27. Mai 2023, 23:24
von BRAIN
Louder Than Hell hat geschrieben: Sa 27. Mai 2023, 23:22
BRAIN hat geschrieben: Sa 27. Mai 2023, 23:10 Os Mutantes - s/t (1968)

Mit dem Opener "Panis et circenses" wird dieses Album perfekt eröffnet.
Als ob man ein exzentrisches Theater betreten würde und genau das liefert der Rest des Albums.
Es ist eine musikalische und lyrische Parade durch die brasilianische Kultur.
Ungewöhnliche Instrumente und jede Menge individuelle Ideen.
All das wird durch das spezielle Gitarren-Timbre von Sérgio Dias ergänzt, das wie ein Zahnrad in eine gut polierte Maschine passt.
Eins der besten brasilianischen Rockalben und einer meiner Psych-Favoriten.

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Da hast du etwas Feines ausgegraben. Das Interessante an dieser Band ist ihre Wandlungsfähigkeit, die von Psych über Rock bis hin zu zappaesken Klängen reicht. Für mich sind die Brasilianer eine der besten und zugleich vielseitigsten Bands aus Südamerika.
ah ok, hast du noch weitere Tipps von Os Muntantes? Kenne nur diese.

Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Verfasst: So 28. Mai 2023, 12:20
von Louder Than Hell
BRAIN hat geschrieben: Sa 27. Mai 2023, 23:24
Louder Than Hell hat geschrieben: Sa 27. Mai 2023, 23:22
BRAIN hat geschrieben: Sa 27. Mai 2023, 23:10 Os Mutantes - s/t (1968)

Mit dem Opener "Panis et circenses" wird dieses Album perfekt eröffnet.
Als ob man ein exzentrisches Theater betreten würde und genau das liefert der Rest des Albums.
Es ist eine musikalische und lyrische Parade durch die brasilianische Kultur.
Ungewöhnliche Instrumente und jede Menge individuelle Ideen.
All das wird durch das spezielle Gitarren-Timbre von Sérgio Dias ergänzt, das wie ein Zahnrad in eine gut polierte Maschine passt.
Eins der besten brasilianischen Rockalben und einer meiner Psych-Favoriten.

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Da hast du etwas Feines ausgegraben. Das Interessante an dieser Band ist ihre Wandlungsfähigkeit, die von Psych über Rock bis hin zu zappaesken Klängen reicht. Für mich sind die Brasilianer eine der besten und zugleich vielseitigsten Bands aus Südamerika.
ah ok, hast du noch weitere Tipps von Os Muntantes? Kenne nur diese.
Das ist meine Ausbeute an Os Mutantes Alben, die ich allesamt als empfehlenswert einstufen würde. Hörproben auf YouTube könnten dich da weiterführen. Allerdings sind diese Teile nicht ganz billig.

Os Mutantes Same 1969
Os Mutantes A divina comedia ou 1970
Os Mutantes Mutantes e seus cometas no pais 1972
Os Mutantes "A"e o"z" 1973

Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Verfasst: So 28. Mai 2023, 14:41
von BRAIN
Louder Than Hell hat geschrieben: So 28. Mai 2023, 12:20
BRAIN hat geschrieben: Sa 27. Mai 2023, 23:24
Louder Than Hell hat geschrieben: Sa 27. Mai 2023, 23:22
BRAIN hat geschrieben: Sa 27. Mai 2023, 23:10 Os Mutantes - s/t (1968)

Mit dem Opener "Panis et circenses" wird dieses Album perfekt eröffnet.
Als ob man ein exzentrisches Theater betreten würde und genau das liefert der Rest des Albums.
Es ist eine musikalische und lyrische Parade durch die brasilianische Kultur.
Ungewöhnliche Instrumente und jede Menge individuelle Ideen.
All das wird durch das spezielle Gitarren-Timbre von Sérgio Dias ergänzt, das wie ein Zahnrad in eine gut polierte Maschine passt.
Eins der besten brasilianischen Rockalben und einer meiner Psych-Favoriten.

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Da hast du etwas Feines ausgegraben. Das Interessante an dieser Band ist ihre Wandlungsfähigkeit, die von Psych über Rock bis hin zu zappaesken Klängen reicht. Für mich sind die Brasilianer eine der besten und zugleich vielseitigsten Bands aus Südamerika.
ah ok, hast du noch weitere Tipps von Os Muntantes? Kenne nur diese.
Das ist meine Ausbeute an Os Mutantes Alben, die ich allesamt als empfehlenswert einstufen würde. Hörproben auf YouTube könnten dich da weiterführen. Allerdings sind diese Teile nicht ganz billig.

Os Mutantes Same 1969
Os Mutantes A divina comedia ou 1970
Os Mutantes Mutantes e seus cometas no pais 1972
Os Mutantes "A"e o"z" 1973
hab mir die Cover eingeprägt. :yes:

Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Verfasst: So 28. Mai 2023, 15:35
von Beatnik
@Louder Than Hell:

Du haust wieder eine Perle nach der anderen hier raus. Ich merke, dass ich da in diesem Segment doch immer noch viel zu viel überhaupt nicht kenne. Die Namen sind mir alle geläufig, aus Geschichten, Berichten und Rockbüchern: Music Emporium, The Corporation und Colonel Bagshot. Aber bewusst reinhören tu ich erst jetzt, und das gefällt mir alles sehr gut. Da habe ich echt Nachholbedarf. :yes:

Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Verfasst: So 28. Mai 2023, 15:37
von Beatnik
Louder Than Hell hat geschrieben: Di 16. Mai 2023, 17:38 Music Emporium "Same" -1969-

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Die im sonnigen L.A. gegründete Band gab es nur im Zeitfenster von 67 - 69 und hatte sich ebenfalls der Psychdelic verschrieben. Im Gegensatz zu anderen Gruppen ihrer Zeit verfügten fast alle Bandmitglieder über eine Klassische Musikausbildung, was sich auch in der Qualität ihrer Musik niederschlug. Und noch eine Besonderheit gab es in der Band, am Schlagzeug agierte eine Frau. Im Jahre 1969 nahmen sie auf dem Kleinstlabel Sentinel ihr einziges Album auf, das in einer Größenordnung von nur 300 Stück gepresst wurde. Entsprechend hoch sind somit die Preise für ein Orginal, wenn man es denn überhaupt findet. Der weiblich/ männliche Leadgesang erinnert bisweilen an Jefferson Airplane, ohne diese zu kopieren. Auch ein Hauch HP Lovecraft schimmert bisweilen durch. Ansonsten wird die Musik durch das markige, aber auch bisweilen virtuose Keyboardspiel geprägt, natürlich hinterlässt auch die Fuzzgitarre ihre Spuren. Die Musikstücke sind überwiegend im Midtempo gehalten, haben aber auch zum Teil eine verträumte bis ruhige Note. Ihre Auftrittsmöglichkeiten beschränkten sich ausschließlich auf kleine Clubs und Highschools. Ehe es richtig losgehen konnte, wurde der Macher und Leader der Band Bill Cosby zum Militär einberufen, denn bekanntlich tobte noch immer der Vietnam Krieg. Damit war auch das Ende dieser talentierten Band besiegelt.





Hier gefallen mir vor allem die klasse Orgel Sounds. Sehr schön! :yes: :yes:

Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Verfasst: Mo 29. Mai 2023, 18:16
von Louder Than Hell
Velvett Fogg "Same" -1968-

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Die aus der Stahlschmiede Birmingham stammende Band hatte in Tony Iommi ein berühmtes Gründungsmitglied, der aber alsbald mit anderen Mitstreitern Black Sabbath gründete. Velvett Fogg gehören mit Sicherheit zu den Sternstunden des englischen Psychs. Obwohl das Album bei dem renommierten Label Pye erschien, startete es letztlich nicht durch. An der Qualität der Musik kann es aber nicht gelegen haben. Es bietet eine Mischung aus Psych- und auch Hardrockelementen, die nicht nur ihren eigenen Charme entwickeln, sondern auch songtechnisch austariert sind. Die Musikstücke kommen bisweilen mystisch und geradezu hypnotisch rüber, verfügen über einen wohligen getragenen Touch. Über allem thront die schmurgelnde Hammond in Einbindung mit zielgerichteten Gitarrenriffs. Die solide Rhythmusabteilung war in diesem Zusammenhang die Basis für die Unterfütterung der einzelnen Songs. Leider fristeten sie auch nur den Status einer Eintagsfliege. Wem die Band "July" zusagt, müsste auch ein Fan von Velvett Fogg werden.







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Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Verfasst: Mo 29. Mai 2023, 19:14
von BRAIN
Sternstunde? Da muss ich endlich tätig werden.
Eigentlich hat mich nur das Cover vom Kauf abgehalten.
Das ist mir eigentlich zu schräg.

Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Verfasst: Mo 29. Mai 2023, 19:26
von Beatnik
Louder Than Hell hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 18:16 Velvett Fogg "Same" -1968-

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Die aus der Stahlschmiede Birmingham stammende Band hatte in Tony Iommi ein berühmtes Gründungsmitglied, der aber alsbald mit anderen Mitstreitern Black Sabbath gründete. Velvett Fogg gehören mit Sicherheit zu den Sternstunden des englischen Psychs. Obwohl das Album bei dem renommierten Label Pye erschien, startete es letztlich nicht durch. An der Qualität der Musik kann es aber nicht gelegen haben. Es bietet eine Mischung aus Psych- und auch Hardrockelementen, die nicht nur ihren eigenen Charme entwickeln, sondern auch songtechnisch austariert sind. Die Musikstücke kommen bisweilen mystisch und geradezu hypnotisch rüber, verfügen über einen wohligen getragenen Touch. Über allem thront die schmurgelnde Hammond in Einbindung mit zielgerichteten Gitarrenriffs. Die solide Rhythmusabteilung war in diesem Zusammenhang die Basis für die Unterfütterung der einzelnen Songs. Leider fristeten sie auch nur den Status einer Eintagsfliege. Wem die Band "July" zusagt, müsste auch ein Fan von Velvett Fogg werden.







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Die hatte ich in der Tat auch mal als CD, aber die habe ich bald wieder aussortiert, denn sie gefiel mir leider nicht :shock:

Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Verfasst: Mo 29. Mai 2023, 19:28
von BRAIN
Beatnik hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 19:26
Louder Than Hell hat geschrieben: Mo 29. Mai 2023, 18:16 Velvett Fogg "Same" -1968-

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Die aus der Stahlschmiede Birmingham stammende Band hatte in Tony Iommi ein berühmtes Gründungsmitglied, der aber alsbald mit anderen Mitstreitern Black Sabbath gründete. Velvett Fogg gehören mit Sicherheit zu den Sternstunden des englischen Psychs. Obwohl das Album bei dem renommierten Label Pye erschien, startete es letztlich nicht durch. An der Qualität der Musik kann es aber nicht gelegen haben. Es bietet eine Mischung aus Psych- und auch Hardrockelementen, die nicht nur ihren eigenen Charme entwickeln, sondern auch songtechnisch austariert sind. Die Musikstücke kommen bisweilen mystisch und geradezu hypnotisch rüber, verfügen über einen wohligen getragenen Touch. Über allem thront die schmurgelnde Hammond in Einbindung mit zielgerichteten Gitarrenriffs. Die solide Rhythmusabteilung war in diesem Zusammenhang die Basis für die Unterfütterung der einzelnen Songs. Leider fristeten sie auch nur den Status einer Eintagsfliege. Wem die Band "July" zusagt, müsste auch ein Fan von Velvett Fogg werden.







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Die hatte ich in der Tat auch mal als CD, aber die habe ich bald wieder aussortiert, denn sie gefiel mir leider nicht :shock:
Ich bin großer Fan von July weshalb das sicher was für mich ist.

Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Verfasst: Sa 10. Jun 2023, 16:22
von Louder Than Hell
The End "Introspection" -1969-

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Die 1965 gegründete Band hatte sich der popgeprägten Psychedelic verschrieben und nahm 1969 unter der Federführung von Bill Wyman ihr erstes Album auf. Zudem ermöglichte er es der Gruppe, die Stones auf ihrer Englandtournee zu begleiten und für sie zu eröffnen. Die Musik kann als melodische und zugleich gradlinige britische Psychedelik beschrieben werden, die größtenteils auf klangliche Exzesse verzichtete. Bei den einzelnen Musikstücken stand immer das Songformat im Vordergrund und keine ausufernden Riff- bzw. Fuzzattacken. Aus welchen Gründen auch immer brachte das Label Decca das Album erst ein Jahr nach der Einspielung heraus, was für diese Art von Musik ein klassischer Zeitkiller war. Ein Jahr später folgte noch ein zweites Album, wegen anhaltender Erfolglosigkeit endete das Kapitel "The End" zwei Jahre später.






Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Verfasst: Mi 21. Jun 2023, 16:38
von Louder Than Hell
Neighb'rhood Childr'n "Same" -1968-

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Ihre ersten Gehversuchte unternahm die Band im beschaulichen Oregon, ehe der Wechsel nach San Francisco erfolgte und somit an Fahrt aufnahm. Neighb'rhood Childr'n sind in einem Atemzug mit den Gruppen Growing Concern und Yankee Dollar zu nennen. Ein sehr angenehmer Westcoastsound, in deren Mitte jeweils eine Frau mit ihrem Gesang den leichten fluffigen Psychrock prägte. Jefferson Airplane spielten sicherlich in einer anderen Liga, aber diese drei Bands hatten alle etwas gemeinsames. Ihre Musik war warm, unterhaltsam und war bestimmt von gehaltvollen Melodien. Wie man sieht, auch in der scheinbaren zweiten Liga wurde an der Westküste der USA großes musikalischen Kino betrieben. Leider brachten die genannten Bands jeweils nur eine LP heraus.







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Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Verfasst: Di 27. Jun 2023, 17:18
von Louder Than Hell
Open Mind "Same" -1969-

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Die aus London stammende Band brachte 1969 ihr einziges Album heraus und hatte sich dem britischen Psych verschrieben, der sich in seiner Machart erheblich von dem amerikanischen unterschied. Hier standen weniger die Fuzzgitarren oder langgedehnte Passagen im Vordergrund, sondern die kurzgehalten Musikstücke vermittelten auch eine leichte Pop Färbung. Diese psychedelische Strahlkraft findet man u. a. in dem Stück "I Feel The Same Way Too" wieder, das mit einen mehr als überzeugenden an die 60er erinnernden Refrain und kräftigen Gitarrenriffs überzeugt. "Before My Time" hingegen verfügt über alle Inkredenziern, die diese Spielart inklusive Fuzzgitarre auszeichnet. Die Melodieführung und der süchtig machende Refrain in dem Stück "Free As The Breeze" kann gar nicht von dieser Welt stammen. Dass das Tempo auch mal nachhaltig angezogen werden kann, beweisen sie in dem Stück "Magic Portion", geht schon ein wenig in Richtung Pre-Metal. Der letztgenannte Titel kam ursprünglich nur als Single heraus und ist der Neuerscheinung als Bonustrack beigefügt. Was hätte alles aus dieser Band werden können, wenn sie ein größeres Durchhaltevermögen bewiesen hätten. Denn das Album ist eine ziemlich runde Sache und für mich eine Sternstunde der britschen Psychedelik.









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Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Verfasst: Di 11. Jul 2023, 15:59
von Louder Than Hell
Plastic Cloud "Same" -1968-

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Die 1967 in dem beschaulichen Bay Ridges gegründete Band hatte sich eingangs dem Folkrock verschrieben und folgte erst im weiteren Verlauf den psychelischen Klängen, die von der Westküste der Staaten bis nach Kanada rüberschwappten. Bereits ein Jahr später nahmen sie ihr erstes und zugleich einziges Album bei dem Kleinstlabel Allied auf. Sie waren sehr experimentell ausgerichtet, in dem sie Klangschichten aus verzerrten Akkorden entwickelten, die durch solide Basslinien und stetig rollenden Percussions ihre Basis fanden. Sicherlich mag es ein Fehler gewesen sein, die erste Albumseite etwas folkiger zugestalten, während die andere Seite ein wahrer Kessel pulsierender Psychedelik ist. Wer Fuzzgitarren liebt, wird hier vollends auf seine Kosten kommen. Leider bewies die Band kein Durchhaltevermögen, so dass bereits Ende 1968 die Trennung erfolgte. Unter anderen Gegebenheiten, nämlich einen Standortwechsel nach Los Angeles oder San Francisco, wären die Startvoraussetzungen sicherlich ganz andere gewesen, allerdings auch keine Garantie.






Re: [GENRE] Psychedelic Rock

Verfasst: Di 8. Aug 2023, 12:03
von Louder Than Hell
Aggregation "Mind Oddyssey" -1969-

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Der Start der in L. A. gegründeten Band verlief verheißungsvoll, als auf einem Bandbattle im dortigen Disneyland Lee Hazlewood auf die Gruppe aufmerksam wurde und sie unter seine Fittiche nahm. Bereits ein Jahr später erschien auf seinem Label LHI Records ihr Debüt. „Mind Odyssey“ ist ein komplett realisiertes Konzeptalbum, das einen Besuch in einem Vergnügungspark als Metapher für eine innere, vordergründig psychedelisierte Reise nutzt. Spontan fallen mir dazu die Gedankenspiele von Hermann Hesse zu seinem Buch "Steppenwolf" ein. Hierbei ist man auch nicht auf den Spuren der Beatles mit ihrem Werk "Sergeant Pepper's Lonely Heart Club", sondern sie erschaffen sich hier ihre eigene Welt, in der sie eine Verschmelzung von Harmonien und Melodien herbeiführen. Es ist auch keine Popmusik im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr Psychedelik von extremer Tiefe, die sich auch in keyboard inspirierten Acid und kraftvollen Bläsersätzen wiederfindet. Letztlich entstand ein Kaleidoscope musikalischer Bild und Botschaften. Sicherlich war die Band mit der Erschaffung ihres Albums ihrer Zeit weit voraus und hat ein entsprechendes Kleinod erschaffen. Leider zerbrach die Band kurze Zeit später .....







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