Andie Arbeit hat geschrieben: ↑Di 18. Jul 2023, 19:21
Steeleye Span – Rocket Cottage
Es ist für mich schon etwas ungewöhnlich, an so warmen Sommertagen Steeleye Span auf den Plattenteller zu legen, doch heute ist mir einfach danach. Steeleye Span sind vordergründig eine britische Folk-Rock Band. Allerdings spätestens mit ihrem neunten Album (Rocket Cottage), welches ihre erste Schaffensphase abschließt, höre ich in einigen Passagen auch so etwas wie Prog-Rock durch.
Auf Steeleye Span kam ich durch unseren örtlichen Männergesangsverein, in dem ich mich einige Jahre musikalisch engagierte, ehe ich für mich erkennen musste, dass ich zu dem Teil der Sänger gehöre, die eher zum Handicap dieser musikalischen Vereinigung gehörten. Jedenfalls recherchierte ich stets all unsere Lieder die wir zu Gehör brachten und dazu zählte in der Weihnachtszeit auch mit „Gaudete“ ein Lied aus dem 16. Jahrhundert, welches von Steeleye Span allerbest dargeboten wurde und so befasste ich mich auch etwas näher mit 1969 gegründeten Band.
Neun Alben umfasst die erste Schaffensphase bis 1976. Klar, mit dem 75er Album „All Around My Hat“ hatte die Band mit dem Titelsong ihren absoluten Überhit. Heute möchte ich mich allerdings etwas mehr mit „Rocket Cottage“ befassen. Band und Label hofften darauf, dass der mit dem Vorgänger erarbeitete gute Ruf als eine der führenden Folk-Rock Bands gefestigt würde, doch der damalige Zeitgeist tickte anders. Folk-Rock und Prog-Rock sanken in der Gunst der Zuhörer:innen. Mehr und mehr war Punk angesagt und so floppte das Album. Statt in die Top Ten aufzusteigen, erreichte „Rocket Cottage“ nicht einmal die Top 40. Wirklich schade, denn es war das vielleicht rockigste Werk der Band und hatte, wie in eingangs bereits erwähnte, gewisse Prog-Rock Elemente zu bieten.
Eigentlich muss man zu dem Werk nicht viel sagen, es wurde übrigens von Mike Batt produziert und dies hört man tatsächlich in den neun Tracks. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass immer wieder in Sequenzen Mike Batt „The Ride To Agadir“ mitschwingt. Na egal, jedenfalls hat das Album mit dem Opener „London“ sowie mit „Fighting For Strangers“ und „Sir James The Rose“ drei ganz starke Stücke, die besonders in Fankreisen einen hohen Stellenwert genießen. In einigen Kritiken konnte ich nachlesen, dass die Rhythmusgruppe dieses Album dominiert und den Gesang überfordert. Beide Kritikpunkte sah und sehe ich nicht. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass der Gesang perfekt rüber kommt und die Rhythmusgruppe perfekte Arbeit leistete.
Ich wiederhole mich, möchte es aber noch einmal ganz bewusst unterstreichen, „Rocket Cottage“ ist ein absolutes Meisterwerk, zumal das Werk so abgemischt ist, dass das in drei Jahren 50 Jahre alt werdende Album noch immer den aktuellen Hörgewohnheiten genüge tut.
Klingt verlockend! Teste ich jetzt.
Re: Juli 2023
Verfasst: Di 18. Jul 2023, 21:40
von BRAIN
n' abend!
die Hörsession heute führt mich zu na Brise italienischen Party-Psych-Jazz.
Besonders Liebhaber der Hammond Organ zu empfehlen.
Fourth Sensation - Fourth Sensation (1970)
Re: Juli 2023
Verfasst: Di 18. Jul 2023, 22:29
von Emma Peel
Zarthus hat geschrieben: ↑Di 18. Jul 2023, 18:54Jefferson Airplane - Crown Of Creation (1968)
Im Grunde mein Lieblingsalbum von ihnen, allerdings gefallen mir auch ihre anderen Alben.
Re: Juli 2023
Verfasst: Di 18. Jul 2023, 22:34
von Emma Peel
Jr. Gone Wild "Less Art More Pop" -1986-
Power Pop oder Pop Rock aus Kanada, je nachdem wie man die Einordnung will
Re: Juli 2023
Verfasst: Di 18. Jul 2023, 22:59
von Zarthus
Komintern - Le Bal Du Rat Mort (1971)
Verrückter Franzosen-Prog/Jazz/Avantgarde.
Re: Juli 2023
Verfasst: Di 18. Jul 2023, 23:00
von Emma Peel
Genesis "A Trick Of The Tail" -1976-
Re: Juli 2023
Verfasst: Di 18. Jul 2023, 23:00
von Zarthus
Emma Peel hat geschrieben: ↑Di 18. Jul 2023, 22:29
Zarthus hat geschrieben: ↑Di 18. Jul 2023, 18:54Jefferson Airplane - Crown Of Creation (1968)
Im Grunde mein Lieblingsalbum von ihnen, allerdings gefallen mir auch ihre anderen Alben.
Einige meiner Lieblingssongs der Airplane befinden sich auf diesem Album. Dennoch schwankt mein Lieblingsalbum von ihnen je nach Stimmung mal zu diesem, mal zu einem anderen. Ein Entscheidung würde mir sehr schwer fallen.
Re: Juli 2023
Verfasst: Di 18. Jul 2023, 23:07
von Zarthus
Andie Arbeit hat geschrieben: ↑Di 18. Jul 2023, 19:21
Steeleye Span – Rocket Cottage
Es ist für mich schon etwas ungewöhnlich, an so warmen Sommertagen Steeleye Span auf den Plattenteller zu legen, doch heute ist mir einfach danach. Steeleye Span sind vordergründig eine britische Folk-Rock Band. Allerdings spätestens mit ihrem neunten Album (Rocket Cottage), welches ihre erste Schaffensphase abschließt, höre ich in einigen Passagen auch so etwas wie Prog-Rock durch.
Auf Steeleye Span kam ich durch unseren örtlichen Männergesangsverein, in dem ich mich einige Jahre musikalisch engagierte, ehe ich für mich erkennen musste, dass ich zu dem Teil der Sänger gehöre, die eher zum Handicap dieser musikalischen Vereinigung gehörten. Jedenfalls recherchierte ich stets all unsere Lieder die wir zu Gehör brachten und dazu zählte in der Weihnachtszeit auch mit „Gaudete“ ein Lied aus dem 16. Jahrhundert, welches von Steeleye Span allerbest dargeboten wurde und so befasste ich mich auch etwas näher mit 1969 gegründeten Band.
Neun Alben umfasst die erste Schaffensphase bis 1976. Klar, mit dem 75er Album „All Around My Hat“ hatte die Band mit dem Titelsong ihren absoluten Überhit. Heute möchte ich mich allerdings etwas mehr mit „Rocket Cottage“ befassen. Band und Label hofften darauf, dass der mit dem Vorgänger erarbeitete gute Ruf als eine der führenden Folk-Rock Bands gefestigt würde, doch der damalige Zeitgeist tickte anders. Folk-Rock und Prog-Rock sanken in der Gunst der Zuhörer:innen. Mehr und mehr war Punk angesagt und so floppte das Album. Statt in die Top Ten aufzusteigen, erreichte „Rocket Cottage“ nicht einmal die Top 40. Wirklich schade, denn es war das vielleicht rockigste Werk der Band und hatte, wie in eingangs bereits erwähnte, gewisse Prog-Rock Elemente zu bieten.
Eigentlich muss man zu dem Werk nicht viel sagen, es wurde übrigens von Mike Batt produziert und dies hört man tatsächlich in den neun Tracks. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass immer wieder in Sequenzen Mike Batt „The Ride To Agadir“ mitschwingt. Na egal, jedenfalls hat das Album mit dem Opener „London“ sowie mit „Fighting For Strangers“ und „Sir James The Rose“ drei ganz starke Stücke, die besonders in Fankreisen einen hohen Stellenwert genießen. In einigen Kritiken konnte ich nachlesen, dass die Rhythmusgruppe dieses Album dominiert und den Gesang überfordert. Beide Kritikpunkte sah und sehe ich nicht. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass der Gesang perfekt rüber kommt und die Rhythmusgruppe perfekte Arbeit leistete.
Ich wiederhole mich, möchte es aber noch einmal ganz bewusst unterstreichen, „Rocket Cottage“ ist ein absolutes Meisterwerk, zumal das Werk so abgemischt ist, dass das in drei Jahren 50 Jahre alt werdende Album noch immer den aktuellen Hörgewohnheiten genüge tut.
Eines ihrer meiner Meinung nach besten Alben. Es gehörte neben Below the Salt zu meinen ersten Alben der Band in der Sammlung und ich fand es auf Anhieb großartig. Während ich Now We Are Six und vor allem All Around My Hat nur mittelmäßig finde, so sehr lobe ich Commoners Crown (mein Liebstes von ihnen) und Rocket Cottage. Storm Force Ten, der Nachfolger vom Cottage, fehlt mir noch.
Emma Peel hat geschrieben: ↑Di 18. Jul 2023, 22:29
Zarthus hat geschrieben: ↑Di 18. Jul 2023, 18:54Jefferson Airplane - Crown Of Creation (1968)
Im Grunde mein Lieblingsalbum von ihnen, allerdings gefallen mir auch ihre anderen Alben.
Einige meiner Lieblingssongs der Airplane befinden sich auf diesem Album. Dennoch schwankt mein Lieblingsalbum von ihnen je nach Stimmung mal zu diesem, mal zu einem anderen. Ein Entscheidung würde mir sehr schwer fallen.
Bin auch froh, dass ich mich nicht für eins ihrer Alben festlegen muss.
Von Surrealistic Pillow bis einschließlich Long John Silver gibt es nix verzichtbares.
Wenn ist ein musikalische Zusammenfassung wählen müsste wäre es aber Volunteers.
Re: Juli 2023
Verfasst: Di 18. Jul 2023, 23:22
von Louder Than Hell
Beatnik hat geschrieben: ↑Di 18. Jul 2023, 18:33
Ich hatte es die Tage mal erwähnt: Die "Flowers Of Evil" mag ich von Mountain nach der "Nantucket Sleighride" am liebsten. Den Titelsong hatte ich auch mal gecovert und auf meiner CD "Earthbound" verewigt. Von daher natürlich auch, was meine eigene musikalische Vita anbetrifft, ein überaus wichtiges und einflussreiches Album, das jetzt endlich auch mal wieder im Player läuft.
Mountain • Flowers Of Evil (1971)
Dann war ich also der Verführer, denn bekanntlich hatte ich das Album auch vor zwei Tagen unter dem Laser.
Re: Juli 2023
Verfasst: Di 18. Jul 2023, 23:24
von BRAIN
Louder Than Hell hat geschrieben: ↑Di 18. Jul 2023, 23:17Man "Same" -1971-
Die Waliser haben es mir heute angetan ......
Das Cover finde ich, ist der Schwachpunkt. Schade.
Weißt du ob sie Alchemist auch Live gespielt haben, kann mich nicht erinnern das mal auf einem Boot gesehen zu haben.
Louder Than Hell hat geschrieben: ↑Di 18. Jul 2023, 23:17Man "Same" -1971-
Die Waliser haben es mir heute angetan ......
Das Cover finde ich, ist der Schwachpunkt. Schade.
Weißt du ob sie Alchemist auch Live gespielt haben, kann mich nicht erinnern das mal auf einem Boot gesehen zu haben.
Bei den Konzerten, die ich ab 1973 besucht habe, wurde das Stück nie gespielt.
Louder Than Hell hat geschrieben: ↑Di 18. Jul 2023, 23:17Man "Same" -1971-
Die Waliser haben es mir heute angetan ......
Das Cover finde ich, ist der Schwachpunkt. Schade.
Weißt du ob sie Alchemist auch Live gespielt haben, kann mich nicht erinnern das mal auf einem Boot gesehen zu haben.
Bei den Konzerten, die ich ab 1973 besucht habe, wurde das Stück nie gespielt.
Ich denke da gabs dann auch bessere Stücke, denn etwas langatmig ist Alchemist schon.
Re: Juli 2023
Verfasst: Di 18. Jul 2023, 23:38
von Louder Than Hell
Beatnik hat geschrieben: ↑Di 18. Jul 2023, 19:52
Schöne melodiöse Rockscheibe hier grad. Bei Estus spielte Marc Bell, ehemaliger Musiker der Hardrock Band Dust mit.
Estus • Estus (1973)
Das Album ist auch hier ansässig und mir sagt ihr gradliniger melodiöser Rock ausgesprochen zu. Aber dass das Kraftpaket Marc Bell auch dort gespielt hat, ist mir gar nicht aufgefallen. Andererseits welchen ein Quantensprung, wenn man die musikalische Ausrichtung beider Bands vergleicht.
Die geschickten Fröhlinge waren führs meine Ohren immer das richtige Futter. Es gab in der Zeit nur wenige Bands in Deutschland, die den Prog derart zelebrierten wie dieses Trio.
Re: Juli 2023
Verfasst: Di 18. Jul 2023, 23:43
von nixe
Louder Than Hell hat geschrieben: ↑Di 18. Jul 2023, 23:17Man "Same" -1971-
Die Waliser haben es mir heute angetan ......
Die beiden longtracks waren da bei mir schon höher angesiedelt, aber dafür dauerte es noch ewig, bis ich sie hören konnte!
Re: Juli 2023
Verfasst: Di 18. Jul 2023, 23:44
von BRAIN
Michels - Full Moon California Sunset (1977)
ein deutscher Singer/Songwriter mit einem lupenreinen amerikanischen Album.
Ein Juwel das 1978 den deutschen Schallplattenpreis erhielt -Zurecht!
Würde mich wundern, wenn das nix für Emma Peel wäre.
Louder Than Hell hat geschrieben: ↑Di 18. Jul 2023, 23:17Man "Same" -1971-
Die Waliser haben es mir heute angetan ......
Die beiden longtracks waren da bei mir schon höher angesiedelt, aber dafür dauerte es noch ewig, bis ich sie hören konnte!
Ich finde Romain und Daughter... unschlagbar auf der Platte.
Re: Juli 2023
Verfasst: Di 18. Jul 2023, 23:49
von Louder Than Hell
BRAIN hat geschrieben: ↑Di 18. Jul 2023, 21:40
n' abend!
die Hörsession heute führt mich zu na Brise italienischen Party-Psych-Jazz.
Besonders Liebhaber der Hammond Organ zu empfehlen.
Fourth Sensation - Fourth Sensation (1970)
Ach, wie interessant ist das schon wieder. Und wieder eine Band, die mir nicht einmal vom Namen her bekannt war. Die Beschreibung mit Party-Psych-Jazz oder Party-Psych-Rock ist schon zutreffend. Aber wie ich sehe, gibt es diese Eintagsfliege nur als LP, welch ein Jammer.