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Herb Alpert – präsentiert die große A&M Records Starparade
Für eine Internet-Seite, die Rock Planet heißt, ist die heutige, von mir vorgestellte und auf dem Plattenteller liegende LP schon grenzwertig, dennoch,
von Herb Alpert und seinen Tijuana Brass stehen bei mir knapp 20 LPs im Regal, doch um seine Musik als Trompeter geht es mir hier und jetzt überhaupt nicht, wenngleich ich seine 79er Comeback-LP „Rise“ demnächst auch einmal genauer beleuchten müsste. Heute geht es mir um Herb Helpert in seiner Eigenschaft als Gründer des Plattenlabels A&M Records.
Anfang 1960 freundete sich der 25jährige aus den Bronx stammende Jerry Moss mit dem Musiker und Schauspieler Herb Alpert an. Moss machte Alpert die Gründung eines eigenen Plattenlabels schmackhaft. Beide setzten ihren Plan in die Tat um und fanden neben den damaligen Major Labels Warner Bros, Reprise Records und vor allen Dingen Capitol, die sich mit den Beatles eine goldene Nase verdienten, die richtige Nische. Bereits vier Jahre später, 1966, hatte sich A&M Records in gigantische Höhen gehievt. Allein mit seinen Tijuana Brass hatte Alpert 13 Millionen LPs, mehr als die Beatles, verkauft. Dann hatten sie das richtige Händchen für junge Künstler/innen, die sie unter Vertrag nahmen. Hier nur ein paar Namen, die ihre Werke bei A&M Records veröffentlichten: Mamas & Papas, Roger McGuinn, Sergio Mendes & Brasil ´66, Carpenters, Cat Stevens und viele andere mehr. Was mir besonders gut an A&M Records gefiel, ist die Tatsache, dass Alpert und Moss von Beginn an eine hohe soziale Kompetenz hatten. Sie zahlten stets faire Löhne und über seine „Herb Alpert Foundation“ kamen hohe Geldbeträge regelmäßig sozialen und humanitären Zwecken zugute. (Mehr Infos zum amerikanischen Geschäft der Musikindustrie ist im Buch von Gareth Murphy „Cowboys & Indies“ zu erfahren).
A&M Records machte einen Querschnitt ihrer Veröffentlichungen einem breiten Publikum durch Sampler bekannt.
Einer dieser Sampler ist die 1970 veröffentlichte LP „Herb Albert präsentiert die A&M Records Starparade“. Darauf befinden sich 12 Darbietungen, nah klar, aus dem A&M Repertoire. Logisch, mit dabei Alpert mit seinen Tijuana Brass, Sergio Mendes & Brasil ´66, aber auch Wes Montgomery, Quincy Jones, Liza Minenelli und Burt Bacharach. Zwei Aufnahmen die ich ganz besonders hervorheben möchte sind: Judith Durham „Gift Of Song“ und Evie Sands „Any Way That you Want Me“.
Insbesondere Judith Durham´s Darbietung gefällt mir ausgezeichnet. Sie hat eine klassische Musikausbildung, spielte Klavierkonzerte und sang Opern, nebenbei trat sie in Jazzclubs auf und war Teil der Gruppe „The Seekers“. Deren wohl größter Erfolg war „The Carnival is over“. Ich bin immer noch auf der Suche nach einigen Solo-Platten von Judith Durham, die nicht so einfach zu bekommen sind.
Evie Sands veröffentlichte ihr erstes Album „Any Way That You Want Me“ 1970 bei A&M Records. Später wechselte sie zu Buddah Records, ein Label, welches in erster Linie durch Bubblegum-Pop (Ohio Express) und Folk Pop (Melanie Safka) bekannt wurde. Doch dies führt jetzt zu weit. Mir jedenfalls fehlt noch diese erste A&M Veröffentlichung von Evie Sands und so begnüge ich mich von Zeit zu Zeit mit diesem wirklich tollen A&M Records-Sampler, den ich nur wärmstens empfehlen kann.
Auch dieser Sampler ist natürlich nicht mehr im offiziellen Handel zu bekommen. Wer ihn also auf den Plattenteller legen möchte, muss eher auf Flohmärkten als auf Plattenbörsen die Augen offen halten.